PhysioSein: Leitlinien - eigenes Arbeiten up to date halten! Man mag ja von Wissenschaft in der Physiotherapie halten, was man will. Doch interessant ist, dass die Integration von Leitlinien in der Physiotherapie für viele Therapeuten keine gängige Praxis zu sein scheint. Dabei wirken beim Erarbeiten vieler Leitlinien auch Kollegen der Physiotherapie mit.
Letztes Jahr beispielsweise wurde eine aktuelle Leitlinie für die Behandlung von Koxarthrose herausgegeben. Selbst als erfahrene, durchaus erfolgreiche Therapeutin war es sehr informativ zu lesen, was von einer meines Erachtens breiten Fachschaft empfohlen wird. Interessant ist beispielsweise, dass das Körpergewicht keinen Einfluss auf die Ausprägung einer Koxarthrose hat (im Gegensatz zu einer Kniearthrose). Spannend ist auch, dass eine Behandlung im Bewegungsbad empfohlen wird. Und Manuelle Therapie als Ergänzung dienen sollte - zu vielen anderen Behandlungsstrategien wie z.B. Ausdauertraining und Akupunktur.
Auch zur Epicondylopathia radialis humeri (Tennisellenbogen) kam letztes Jahr eine aktuelle Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) heraus. Dort werden u.a. häufige Differentialdiagnosen aufgeführt - was gerade für Physiotherapeuten wichtig sein kann, die first contact fähig sind oder werden.
Seit April diesen Jahres gibt es sogar eine Leitlinie zur physiotherapeutischen Behandlung für COVID-19 PatientInnen.
Es gibt Leitlinien für viele Fachbereiche in der Physiotherapie, sie sind auffindbar unter www.physio-deutschland.de
Übrigens: Liest man Leitlinien, die über unseren Fachbereich hinausgehen (www.awmf.org), lernt man eine Menge, was unter anderem in Bezug auf Aufklärung und Beratung unserer Patienten eine große Rolle spielt - inzwischen ein wichtiges Therapieziel in der Physiotherapie. Und auch für den interprofessionellen Austausch ist das Wissen hilfreich - dieser ist wichtiger denn je.
Schau mal rein in Leitlinien - und überprüfe Dein professionelles Handeln :-)
Comentarios