CoachSein: Wie die eigene Sprache klarer, wertschätzender und präsenter gestaltet werden kann...darum geht es in diesem BLOGBeitrag. Inspiriert hat mich hierzu ein Buch von Mechthild R. von Scheurl-Defersdorf. Der Name der Autorin begegnete mir bereits in dem Buch "Die stille Revolution - Führen mit Sinn und Menschlichkeit" von Bodo Janssen.
Die Kommunikationswissenschaftlerin Mechthild von Scheurl-Defersdorf hat zusammen mit dem Arzt und Neurowissenschaftler Theodor von Stockert das Institut Lingva Eterna gegründet.
Lingva Eterna beschäftigt sich mit der Wirkung von Sprache auf kommunikative Interaktion - und regt einen bewussten Umgang mit Wortschatz, Grammatik und Satzbau an.
Sprechende werden so präsenter und klarer in ihrer Kommunikation. Dem Gesprächspartner gegenüber wird zudem Wertschätzung ausgedrückt.
Ich besuchte bei Lingva Eterna eines der Wochenendseminare in Nürnberg. Diese Seminare werden regelmäßig angeboten uns stehen jedem Interessierten offen. Einige der Aspekte aus dem Konzept von Lingva Eterna teile ich hier - mit der freundlichen Genehmigung von Mechthild von Scheurl-Defersdorf.
Die folgenden vier Punkte sind eine kleiner Auszug aus einem sehr grundlegenden Sprach- und Kommunikationskonzept.
Mache Dir Deine Sprach-Absicht bewusst: Willst Du fragen, auffordern oder etwas aussagen? Dann sprich mit der entsprechenden Satzart und vorallem mit der entsprechenden Intonation.
Sorge für Präsenz: Sprich den/die Interaktionspartner mit Namen an, nimm Blickkontakt auf und mach dann erst mal eine Atempause: So kann sich Dein Interaktionspartner von seinen Gedanken auf Dich fokussieren und nimmt Dich und Deine Aussagen besser wahr.
Sprich in klaren, kurzen, in sich geschlossenen Sätzen: Eine Aussage pro Satz, ohne Negationen ("nicht", "kein",...) und mit einem gedanklichen Punkt am Ende des Satzes.
Bleib mit Deiner Sprache wertschätzend und friedvoll: Nimm eine bejahende Haltung gegenüber Deinem Interaktionspartner ein - vermeide Worte die Druck, Härte oder Stress ausdrücken ("schnell nochmal", "muss", "schieß los" / "das muss ich Dir noch auf`s Auge drücken",...). Vermeide Worte, die nur zur Füllung zwischen wesentlichen Worten eines Satzes dienen ("mal", "eigentlich",...). Sprich das aus, was Du meinst.
Gut gefällt mir zudem die bewusste Vermeidung von Passiv-Sätzen durch Sprechen in Aktiv-Sätzen (also grammatikalischer Tatform). Statt der Passiv-Form: "Jetzt wird der BLOGEintrag gleich fertiggestellt sein" kann die Aktivform genutzt werden: "Ich stelle den BLOGEintrag gleich fertig". Das Ganze erhält so Aktivität und vorallem einen Akteur :-)
Es ist möglich, dass Du Dich mit der bewussten Reflexion und Anpassung Deiner Sprache selbst kommunikativ coachen wirst und für eine inner- und interpersonelle Klarheit sorgen wirst. Das kommt Deinen Coachees zugute.
Übrigens gibt es noch viele andere Anregungen aus dem Konzept Lingva Eterna. Im Internet habe ich zudem einen interessanten Vortrag von Frau v. Scheurl-Defersdorf gesehen. Wenn Du ihren Namen eingibst, findest Du Informationen und kannst Dich inspirieren lasssen.
Viel Spaß und - check your communication :-)