top of page
AutorenbildHeike HL

DozentSein: Erfolgreich (Handlungs-) Wissen generieren - wie kann das gehen?

Aktualisiert: 6. Jan. 2020


DozentSein: Erfolgreich (Handlungs-)Wissen generieren - wie kann das gehen?

Gerade habe ich es wieder erlebt: Eine Gruppe Lernender wurde überprüft - sie sollten wichtige Inhalte der Veranstaltung in einer Klausur verschriftlichen. Mit Anwesenheit und aktiver Mitarbeit wäre es kein Problem gewesen, doch weder das eine noch das andere traf für viele von ihnen zu.

Obwohl ich mir angewöhnt habe, Themen, die wichtig und hilfreich sind, extra zu betonen und dazu praktische Übungen und Reflexionen anzubieten, nutzten maximal ein Drittel der Lernenden diese Gelegenheiten. Einige von ihnen blieben passiv-erwartend, andere haben sich lieber anderweitig beschäftigt - was zur Folge hatte, dass das prüfungsrelevante Wissen von den meisten Lernenden nicht nur nicht abgerufen werden konnte, sondern auch noch falsch wiedergegeben wurde.

Lernende, die jedoch kognitiv präsent und aktiv-engagiert dabei waren, haben in der Leistungsüberprüfung gute bis sehr gute Ergebnisse abgeliefert.

Wieder ein gutes Beispiel dafür, dass es nicht auf das ankommt, WAS geboten und gelernt wird, sondern vielmehr auf das WIE...

Experten für pädagogische Psychologie wie Dr. Wahl (Buchtipp: Lernumgebungen erfolgreich gestalten, Klinkhardt Verlag Bad Heilbrunn) sprechen sich für Lehr-Lernprozesse aus, die aus einem Wechsel von Wissensangebot Lehrender (z.B. mittels Präsentationen) und der persönlichen Auseinandersetzung Lernender mit der Thematik bestehen:

Die Wissensvermittlung im Kollektiv sollte von kurzer Dauer sein sowie prägnant und anschaulich mit Beispielen oder Erlebnissen gestaltet werden - im Wechsel mit "subjektiven Aneignungsphasen"...

Was heißt das für Lernende?

...Damit konkretes Handeln erfolgreich werden kann, sollte nach den präsentierten Inhalten zunächst eine Beobachtung und Beschreibung der eigenen Handlungen durchgeführt werden. Ergänzt von einem Perspektivwechsel - beispielsweise durch das Einnehmen einer Metaebene oder Rückmeldung anderer. Dann sollten bisherige Handlungen gedanklich analysiert werden, ihre Konsequenzen überlegt und Alternativen generiert werden...(zitiert aus Wahl, Diethelm: 2013).

Und was bedeutet das für Lehrende?

  1. Kurze Präsentationen bzw. Frontalunterricht mit anschaulichen Beispielen

  2. Aufforderung zur Beschreibung des bisherigen eigenen Handelns zu dem Thema (Einzel-/ Stillarbeit oder Partnergespräch)

  3. Einnehmen einer Metaebene (wie würde das jemand anderes/Patienten/Kollegen sehen? Wie war es retrospektiv für mich, als...)

  4. Austausch mit anderen und Rückmeldung durch andere in Bezug auf das Beschriebene

  5. Sammeln von möglichen Konsequenzen und Alternativen

  6. Brainstorming im Plenum

  7. Erneute Phase des Dozentenzentrierten Lehrangebotes

Bleibt die Frage nach dem Willen von Lernenden, erfolgreich an so einem Lernprozess teilzunehmen...Nun ja, ich sag immer: Das Angebot für aktives Lernen in meinen Veranstaltung ist für alle gleich - die Prüfungsanforderungen allerdings auch :-)



15 Ansichten0 Kommentare
bottom of page