DozentSein: Eingrenzung von Prüfungsthemen - ein Geschenk für bessere Noten? Jeder kennt es (noch) - Prüfungssituationen. Lernende müssen zunehmend mehr Wissen anhäufen und abrufen können - und natürlich verknüpfen. In Prüfungsphasen fatal. Bulimie-Lernen ist angesagt! Tja, da muss man eben durch - sagen die einen Dozenten. Die anderen haben Mitleid (und sind realistisch sowie up to date, was Gehirn und Lernen betrifft). Sie grenzen zumindest die Themengebiete und (in fachpraktischen Prüfungen) den Prüfungssablauf ein.
Mich hat als Dozentin mal interessiert, ob es den Notendurchschnitt Lernender wirklich verbessert, wenn die Themen einer Prüfung sehr genau eingegrenzt werden. Also Prüflingen im Vorfeld dezidiert gesagt wird, auf was man wie vorbereitet sein muss.
Es ist schon eine ganze Weile her und es handelte sich um eine Klasse, die aufgrund von Personalwechsel in einem Fach bereits die dritte Dozentin hatte (mich). Eine große Klausur fiel an. Es handelte sich dabei um ein vorgegebenes Format mit Multiple Choice- und offenen Fragen. Als ich die Arbeit korrigierte, war ich erstaunt:
Ein völlig normaler Notendurchschnitt mit schlechten und guten Noten. Die Mehrzahl der Lernenden lag sogar eher in der Mitte...
Was sagt uns das? Was es Dir sagt, weiß ich nicht. Aber mir sagt es: Auch ein gut angekündigter, explizit eingegrenzter Themenbereich verschenkt keine guten Noten - sorgt aber für eine entspanntere Lernatmosphäre, weil Prioritäten gesetzt werden können und Transparenz herrscht.
Kein Wunder, wenn wir uns mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Lernen Erwachsener beschäftigen!
Also - entspanne Dich und Deine Lernenden und gib ihnen faire Chancen. Oder besuch einfach mal wieder selbst eine Weiterbildung mit Prüfungsformat ohne Eingrenzung der Prüfungsthemen :-)